Zwischenbericht Fluglager Szatymaz

Man wächst mit seinen Herausforderungen

Nach über 100-jähriger Vereinsgeschichte könnte man meinen, der Verein sei für das 21. Jahrhundert bestens gewappnet.

Das stimmt auch – solange es nicht um Fahrzeuge mit Anhängerkupplung geht.

Das macht ja nichts… Als motiviertes junges Vereinsmitglied meldet man sich natürlich freiwillig, um, fünf Tage nach dem Erwerb des BE-Führerscheins, einen endlos langen Anhänger nach Ungarn zu ziehen.

Dank der großzügigen Leihgabe des Elternautos (mit Anhängerkupplung und einem behelfsmäßigen Camper) geht es also samt Anhänger nach Szatymaz. Nach einer mittelkurzen und reibungslosen Fahrt kommt man an und bespricht mit den bereits angekommenen Mitgliedern bei einem Bier die wichtigsten Informationen (Fahrt, Standort des Kühlschranks, Schlafplatz, etc.).

Gut ausgeschlafen geht es am nächsten Tag in die Luft. Da ich seit Mai dabei bin, konnte ich bereits Flugerfahrung sammeln – allerdings nicht im Segelflieger.

Nach einem kurzen Schlepp klinkt man aus und man fliegt! Ganz ohne Motor, ganz ohne Lärm, nur auf das Können des (Co-)Piloten gestützt.

Den Wind und die Thermik ausnutzend, versucht man, das über eine halbe Tonne schwere Flugzeug samt Insassen in der Luft zu halten bzw. im besten Falle an Höhe zu gewinnen. Ein befreiendes Gefühl sondergleichen! Gleichzeitig auch ein wenig beängstigend – aber nur kurz, da man jederzeit die Ruhe und Kompetenz des Fluglehrers hinter sich weiß.

Am zweiten Tag konnte das neu Gelernte gleich umgesetzt werden. Unter Anleitung und Mithilfe des Fluglehrers erreichte ich die Wolkenunterkante nach 1100 Metern Höhengewinn. So meisterte ich meinen ersten mehrstündigen Flug – und das Wichtigste dabei: Genießen!

Nächster Schritt: Alleinflug! Dazu braucht es noch einige Starts und Landungen – keine bessere und günstigere Möglichkeit als bei unserem Fluglager.

Es macht richtig Bock! Noch sind ein paar Tage Zeit, jede Menge Neues zu lernen! Dabei kommt natürlich das Zwischenmenschliche nicht zu kurz, und man hat die beste Gelegenheit, als neues Mitglied die VereinskollegInnen, z.B. bei einem kalten Bier am Abend, besser kennenzulernen.

…und sollte es auch nichts mit dem Segelfliegen werden, kann ich jetzt zumindest sehr gut Anhänger fahren! 🙂

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