AKAFLIEG bekommt hohen Besuch von der VS Waltendorf

Und lange war es ruhig auf der Webseite…

Ist die Akaflieg im Winterschlaf?

Mitnichten! Der Spätwinter ist eine der arbeitssamsten Zeiten überhaupt: die Jahreswartungen werden nun zum Abschluss gebracht. Und es drängt, der April ist nicht mehr weit, die zuvor praktisch völlig entkernten Flugzeuge (es müssen ja alle Steuerstangen kontrolliert, Kabel neu eingezogen, Verschlauchungen geprüft und vieles mehr werden) laden langsam wieder dazu ein, darin Platz zu nehmen – die Sitzschalen sind immerhin schon wieder drin.

Aber noch sind die meisten Flugzeuge in der Werkstatt. Die perfekte Zeit also, um interessiertes Publikum in hautnahen Erstkontakt mit Segelflugzeugen zu bringen.

Und dann kamen sie…

Und so kam es, dass die Schulklasse meiner Tochter an einem Schulvormittag genau zu Frühlingsbeginn der Akaflieg einen Besuch abstattete. Getriggert durch den ORF-Steiermark-Beitrag vom 2.3.2024 gab es diese Idee zwar schon länger, aber auch für die Kids und ihre Aufmerksamkeit war es wohl besser, dass Weihnachten, Fasching und Semesterferien schon vorbei, der Osterhase noch nicht da und zudem die Baustellen an und in den Flugzeugen schon einigermaßen aufgeräumt waren.

Können Volksschulkinder fliegen?

Aber was macht eine Volkschule in einer Werkstatt für Segelflugzeuge? Natürlich lernen! In einem einleitenden „Vortrag“ erklärten Adolf Hansemann, Sigi Hollerer und ich den interessierten Zweitklässlern die grundlegende Physik dahinter, warum ein Flugzeug überhaupt fliegt und wie mittels diverser Ruder und Steuerflächen gelenkt werden kann. Sogar das Prinzip Impulserhaltung bzw. Aktion-Reaktion haben wir den Kids, die beim Frage-Antwortspiel großartig mitgemacht haben, nähergebracht.

Bei ihrem Besuch hörten die Kinder erstmal viel über die grundlegende Physik hinter dem Fliegen. Sobald wir aber in der Werkstatt angekommen waren, waren die Flugzeuge selbst natürlich viel spannender! ☺

Der Besuch war eingebettet in den Sachunterricht, in dem es auch einen Themenschwerpunkt „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ gibt. Es kam der berechtigte Einwand, dass Flugzeuge ja an sich schlecht für die Umwelt sind. Und das zum perfekten Zeitpunkt, nämlich, als es gerade darum gehen sollte, dass ein Segelflugzeug ohne jede Energie und nur mithilfe von Aufwinden stundenlang und hunderte Kilometer weit fliegen kann.

Wir wollen Flugzeug 🛫

Allzu lang sollte man die Geduld unserer 7- bis 8-jährigen Gäste aber nicht mit Theorie strapazieren, sie wollten ja wie versprochen echte Flugzeuge sehen! Also nichts wie rüber in die Werkstatt. Nachdem erste „Pfoah Hey“ und „Alter, wie g…“-Rufe abgeklungen waren, durften sich alle, die wollten, einmal in unseren Twin reinsetzen (nachdem die Lehrerinnen es mutig vorzeigten, gab es nur mehr ganz wenige, die das nicht wollten 😉). Um den Rest der wartenden Kinder währenddessen bei Laune zu halten, erklärte Adolf, woraus und wie ein Segelflugzeug überhaupt gebaut wird, und so lernten unsere Gäste allerlei über Glasfasermatten, Kohlefaser-Rovings, Laminierformen und Zweikomponenten-Epoxidharze.

Als erste nahmen die beiden Lehrerinnen im TWIN Platz – So war es am leichtesten, den Kids zu zeigen, wo sie sich z.B. beim Einsteigen festhalten konnten.

Damit bei zwei Erwachsenen Insassen der Rumpf nicht versehentlich nach vorne kippt, ist ein Gegengewicht in Leitwerksnähe eine recht gute Sache.

Fast niemand wollte es sich entgehen lassen, einmal in einem Segelflugzeug zu sitzen. Manche probierten sogar beide Sitze aus.

Und dann hoben sie endgültig ab 🚀

Das Beste kommt aber immer am Ende: Die Akaflieg „lagert“ derzeit den Segelflug-Simulator des Aeroclubs. Bei uns eben lediglich gelagert und vorher nie auch nur ausprobiert, hatten meine Tochter und ich die Idee, diesen für den Schulbesuch tags zuvor endlich mal auch in der Akaflieg in Betrieb zu nehmen – was sich als durchaus aufwendig erwies. Aber nicht zuletzt dank VR-Brille als unglaublich lohnenswert! Auch hier gab es wenige Kids, die das nicht auch einmal probieren wollten, und so flogen gut zwanzig JungpilotInnen nach einander am Simulator (während die anderen interessiert zusahen und ihre Jausenpause genossen).

Ein echter Hexenkessel an Nachwuchstalenten für den Segelflug (und vielleicht noch viel mehr…).

Es gab mindestens 5 Kinder, die das Flugzeug flogen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht… Wurde hier der Grundstein für die eine oder andere Fliegerkarriere gelegt? Ich selbst war jedenfalls genau in diesem Alter, als in mir der Traum vom Fliegen zu keimen begann, damals eben noch ganz analog und ohne Simulation, ich war auf meine Phantasie angewiesen. Natürlich gab es auch den einen oder anderen „virtuellen Unfall“… Jedenfalls schien das Simulatorfliegen mit VR-Brille das echte Highlight des Besuchs gewesen zu sein.

Wieder und wieder wollten fast alle Kinder einmal mit dem Segelflugsimulator fliegen, der dank VR-Brille ein wirklich beeindruckendes Erlebnis bietet. Es zeigte sich bei einigen sehr rasch, dass da echte Talente heranwachsen!

Und dann waren sie dran 🧐

Unter tosenden „Helga, Helga!“- bzw. „Sigrid, Sigrid“-Rufen kamen dann letztlich auch die beiden Lehrerinnen nicht aus und hatten ihr fliegerisches Talent auf den Prüfstand zu stellen. Aber auch mir selbst erging es so – die Kids wollten noch unbedingt vorgeführt bekommen, wie eine Landung nun eigentlich aussieht. Gottseidank alles gut gegangen und nicht blamiert, das virtuelle Flugzeug blieb in einem Stück! (Anm.: ich empfinde eine saubere Landung am Simulator um einiges anspruchsvoller als im wirklichen Leben!)

Normalerweise mit Freude erwartet (ich hatte aber den Eindruck, es war diesmal nicht ganz so…) hat jeder Schultag ein Ende, und die Klasse musste sich nach mehr als 2-stündigem Eintauchen in die Welt des Segelflugs wieder auf den Fußweg zurück in die Schule machen. Als Handout noch mit auf den Weg bekam die Klasse eine Doppelseite über den Segelflug im Allgemeinen, die unser Kollege Norbert S. vor Jahren in der Kleinen Zeitung publiziert hat.

Ein Zeitungsartikel von Nobert S. bildete das perfekte Handout für die Nachbearbeitung in der Schule oder zuhause.

Schön und lustig wars für uns – der Anblick der fröhlichen Kindergesichter wird mir noch lange in Erinnerung bleiben… 😉

Sehr gerne wieder mal!

Danke an Sigi und Adolf für die Unterstützung!

PS: Dass es mit dem Bericht nun so lange gedauert hat, liegt eben an der intensiven Jahreszeit – dass ich dann noch nächtelang in der Werkstatt stand und „schöner Wohnen“ in unseren Twin gebracht habe. Es war ja nicht mehr viel Zeit bis zum Saisonstart… Jetzt ist unser Schuldoppelsitzer aber flügge, und ich schreibe diese Zeilen, während der Twin in Graz heuer zum ersten Mal geflogen>>> wird.

Lust aufs Fliegen bekommen? Es ist kinderleicht 😀!

Schau am Donnerstag bei unserem Clubabend vorbei. Lass uns über deine Möglichkeiten sprechen, wie du dir bei uns diesen Traum erfüllen kannst. Das geht einfacher, als du denkst!

Wir freuen uns auf dich:
Mica, Lukas, Georg, Schorsch, Pux und Manuel und viele andere mehr…

(Vielen Dank Benjamin Gasser und derGRAZER für das

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